Seite 247 - CLOUD Migration - Alles was Sie über die CLOUD wissen müssen

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Parallel hatte der Kunde in einer weiteren Entwicklungsabteilung ein eigenes 
Cloud‐Projekt gestartet. Der Bereich konnte frei wählen, welche Technologie 
er für seine eigene Private Cloud nutzen möchte, und entschied sich für eine 
Open‐Source‐Lösung. Beide Projekte konkurrierten in Fortschritt und 
Kosten. Während das Open‐Source‐Projekt von den Vorgaben einer Leitfigur 
des Bereiches bestimmt wurde, musste das von FRITZ & MACZIOL 
durchgeführte Projekt viele Bereiche berücksichtigen. Es galt, Kompromisse 
zu finden und gemeinsam einen Lösungskonsens zu erarbeiten. Diese Art 
der Demokratie war erwartungsgemäß langwieriger, aufwendiger und 
kostenintensiver. Dafür fühlten sich die Mitarbeiter involviert und haben 
eine höhere Technologieakzeptanz aufgezeigt. Auch wenn beides Private 
Clouds für eine Entwicklungs‐ und Testumgebung sind, so war doch die 
Herangehensweise so unterschiedlich, dass der Vergleich beider Wege sich 
eigentlich ausschloss. Politisch ignorierte man diese Tatsache jedoch.  
Der Anbieter in der Verantwortung 
Die Anforderungen wurden von Iteration zu Iteration konkreter, die 
Plattform stabilisierte sich und wuchs sukzessive. Der große Nachteil eines 
iterativen Prozesses allerdings ist die Dauer, die ein Projekt durch diese 
Vorgehensweise benötigt. Denn so kam es, dass der Anbieter die 
Automatisierungsplattform abkündigte und eine neue ankündigte. Leider 
war diese nur wenig mit der bisherigen Lösung kompatibel, und keiner der 
Projektbeteiligten hatte mit dieser neuen Plattform Erfahrungen. Auch der 
Anbieter konnte nur begrenzt unterstützen. Die Entscheidung fiel dazu noch 
kurzfristig, was die Planbarkeit weiter reduzierte.  
Man kann sicherlich sagen, dass Projekte von dieser Größenordnung auch 
für die Plattformanbieter strategisch sind und eine besondere Unterstützung 
benötigen. Deshalb kann man nur die Empfehlung aussprechen, möglichst 
genaue Roadmaps abzufordern, um ein Cloud‐Projekt planbar zu halten. 
Auch wenn in diesem Projekt der Anbieter immer wieder eingebunden 
wurde, war die Informationspolitik zur Produktstrategie suboptimal. 
Status und Ausblick: Internationales Wachstum 
Im Jahr 2013 wird die letzte geplante Iteration fertig gestellt. Die Anzahl der 
Entwickler, die die Entwicklungs‐ und Test‐Cloud nutzen, wird um weitere 
1000 
erhöht. Während die bisherigen 3000 Benutzer in Europa beheimatet 
waren, kommt im nächsten Schritt Asien hinzu, sodass die interkontinentale 
Architektur angewandt wird. Tendenziell werden weitere Entwickler an noch 
mehr Standorten folgen.