Seite 75 - CLOUD Migration - Alles was Sie über die CLOUD wissen müssen

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imstande, Rechenzentren mit Hunderttausenden von Servern effektiv zu 
betreiben und die mit diesen neuen großen Rechenzentren einhergehenden 
Skaleneffekte zu nutzen. 
Das oben angeführte Diagramm zeigt, dass durch die aktuell verfügbare 
Kombination aus Hardware‐, Bandbreiten‐, Lohn‐ und Energiekosten usw. 
ein großer und effizienter Cloud‐Computing‐Provider die eigenen 
Gesamtbetriebskosten (TCO) um bis zu 80 Prozent reduzieren kann, indem 
er von 1.000 auf 100.000 Server aufstockt. Diese Mega‐Rechenzentren 
haben das Potenzial, den Preis für die Computing‐Ressourcen in der Cloud 
substanziell zu reduzieren.  
Dieser dramatische Kostenvorteil der Cloud‐Architekturen wird aber nicht 
nur von typischen Cloud‐Anbietern, sondern auch von Unternehmen und 
deren Partnern „on Premise“ wahrgenommen und dann als „Private Cloud“ 
bezeichnet. 
Zusätzlich zu den Kostenvorteilen ist auch der Zeitpunkt der Erreichung der 
Wertsteigerung der Investition zu betrachten. Hier bietet sich zur ersten 
Abschätzung der Investitionen die Nettobarwertmethode (Net Present 
Value) zur finanziellen Beurteilung bezogen auf den Cash‐Flow an.  
Verschiedene Studien zeigen klar, dass technologische Betriebsfähigkeiten 
einen sehr klaren Beitrag zur Wertschöpfung bringen. In seinem Buch 
Agility: Competing and Winning in a Tech‐Savvy Marketplace” (Wiley, New 
York, 2010) hat Mark Mueller‐Eberstein klar zeigen können, dass bei der 
Betrachtung von 15.000 Unternehmen die technologischen Fähigkeiten 
einer Organisation ein klares Zeichen für die zukünftige 
Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens sind. 
Wie breitet sich günstigere Technologie aus?  
Eine günstigere Technologie wird nicht zwangsläufig auch vom Markt 
angenommen. Lässt man jedoch einmal technische, Sicherheits‐ oder 
rechtliche Erwägungen außer Acht, dann ist der ökonomische Anreiz für die 
Nutzung von Cloud‐Services sehr hoch. Bei jeder neuen Technologie gibt es 
allerdings immer eine sogenannte „Adoptionskurve". Einige Unternehmen 
sind „Early Adopter“, während sich andere sogar absichtlich langsam 
bewegen. Zum Verständnis, mit welcher Geschwindigkeit sich eine 
Technologie verbreitet, kann anhand eines historischen Beispiels gezeigt 
werden, wie schnell sich der Technologiewechsel vom Mainframe‐Modell 
zum Client/Server‐Modell in den Jahren 1989 bis 1994 vollzog. Dieser 
Paradigmenwechsel in der Technologie kann aus architektonischer Sicht als